Schulbildung

Die Digitalisierung verändert unser Leben und unser Lernen, die Bildung erhält im wissenschaftlich-technologischen Wandel eine bedeutende Schlüsselfunktion. Die Wissensvermittlung muss sich dem rasanten technologischen Fortschritt und den Chancen und Herausforderungen einer global vernetzten Welt anpassen. Den digitalen Wandel in die Lehr- und Lernprozesse im Bildungssystem zu integrieren, ist jedoch ein herausfordernder Prozess. In mehreren Handlungsfeldern müssen gleichzeitig Maßnahmen geplant, aufeinander abgestimmt und umgesetzt werden.

Die Digitalwende in den beruflichen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen erfordert für die jugendlichen Schülerinnen und Schüler eine angepasste Vorbereitung auf die Herausforderungen in beruflicher und akademischer Ausbildung. Damit sind technologische, gestalterische, analytische und soziale Kompetenzen verbunden, die vermittelt bzw. zielgerichtet herausgebildet werden müssen.

Die Veränderungen durch die Digitalisierung beziehen sich nicht nur auf konkrete Bildungskontexte, sondern haben auch enormen Einfluss auf Freizeitverhalten, Teilhabe und gesellschaftliche Aktivitäten. Auch hierbei müssen die jungen Menschen verstärkt begleitet werden, um den Chancen und Gefahren der Digitalisierung handlungs- und urteilsfähig begegnen zu können.

Die Gestaltung der Digitalwende, die Lehrplananpassung und das Finden des eigenen Platzes in einer digitalen (Lern-)Welt sind Herausforderungen für die Schulen. Neben der Ausstattung betrifft dies insbesondere den Bereich der Entwicklung didaktisch-methodischer Unterrichtsmodelle und die stetige Fortbildung der Lehrenden. Diese Fortbildung bezieht sich auf die

  • Nutzung technischer Geräte,
  • Entwicklung, Erschließung und Einbettung neuer digitaler Werkzeuge,
  • Entwicklung einer digitalen Lehr- und Lernkultur sowie die
  • Förderung der digitalen Mündigkeit von Schülerinnen und Schülern.

Wichtige Fragen betreffen zudem die Zusammenarbeit mit Ausbildungsakteurinnen und -akteuren wie Kammern, Innungen, Betrieben, Praxisstellen und Einrichtungen.

Die Digitalisierung in den Schulen eröffnet auch Menschen mit geringer Lernaffinität oder Lernhemmnissen neue Chancen, sich effektiver an schulischer sowie Fort- und Weiterbildung zu beteiligen. Lerngegenstände und -orte können besser integriert werden, indem Geräte und die reale Arbeitswelt miteinander verknüpft werden. Der Einsatz digitaler Medien ermöglicht praxisorientiertes Lernen in allen Bildungsgängen und Berufsfeldern – und damit besondere Chancen für lernschwächere Schülerinnen und Schüler.

Berlin stärkt digitale Kompetenzen in der Schulbildung durch die Umsetzung der Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt“ auf landespolitischer Ebene. Die Strategie der Kultusministerkonferenz beinhaltet u.a. die Ausarbeitung eines verbindlichen Kompetenzrahmens für Lehrplanentwicklungen sowie den Ausbau von digital gestützten Lehr- und Lernprozessen, Infrastruktur und Ausstattung. Zudem sind weitreichende Angebote zur Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden geplant. Um Synergien und gemeinsame Ansätze auf Landesebene zu ermöglichen, bedarf es eines abgestimmten Vorgehens mit den Schulträgern.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung sollen auch im Verwaltungshandeln durch neue E-Government-Angebote sowie den Ausbau von Bildungsmanagement-Systemen nutzbar gemacht werden, um so z.B. elektronische Schülerinnen- und Schülerakten, behördenübergreifende Prozesse (Einschulung, Schulwechsel usw.) oder Bürgerservices (digitale Schulbesuchsbescheinigungen, Zeugnisse usw.) zu ermöglichen.

Mit dem „DigitalPakt Schule“ unterstützt der Bund die Länder und Gemeinden bei Investitionen in die technische Umsetzung einer digitalen Bildungsinfrastruktur. Eine Koordinierung der technischen Umsetzungskonzepte und der Beschaffung ermöglicht Synergieeffekte und bietet die Möglichkeit, nachhaltige Betriebsstrukturen zu schaffen.

In der beruflichen Bildung wird das pädagogische Konzept des modernen Lernfeldunterrichts genutzt. Im Lernfeldunterricht wird die traditionelle Fächertrennung aufgehoben. Der Unterricht orientiert sich an realen betrieblichen Handlungssituationen. Digitale Kompetenzen werden dabei immer wichtiger und nehmen mehr Raum ein, da sie für neue Formen der Arbeit unerlässlich sind.

Stärken

  • Umfassende Strategie der Kultusministerkonferenz (KMK) „Bildung in der digitalen Welt“, u.a. zur Ausarbeitung eines verbindlichen Kompetenzrahmens für Lehrplanentwicklungen, Ausbau von digital gestützten Lehr- und Lernprozessen, Infrastruktur und Ausstattung sowie weitreichende Angebote zur Weiterbildung von Erziehenden und Lehrenden
  • Unterstützung durch den Bund mithilfe des „DigitalPakts Schule“ für die digitale Bildungsinfrastruktur

Handlungsbedarfe

  • Abgestimmte Strategie zur Umsetzung der KMK-Strategie mit Schulträgern, die Synergien und gemeinsame Ansätze auf Landesebene spezifiziert
  • Koordinierung der technischen Umsetzungskonzepte und Beschaffung für die Umsetzung des Digitalpakts, um Synergien zu heben und nachhaltige Betriebsstrukturen zu schaffen
  • Nutzung der Möglichkeiten der Digitalisierung für übergreifende Steuerungsmaßnahmen und das Bildungsmanagement (z.B. Lernstandserfassung, elektronische Schülerinnen- und Schülerakten (Einschulung, Schulwechsel, Schulbesuchsbescheinigungen, Zeugnisse usw.))
  • Strategie zur Zusammenarbeit mit (Aus-)Bildungsakteurinnen und -akteuren aus der Wirtschaft und der digitalen Zivilgesellschaft