Ein Rückblick auf Akteure, Themen und Ideen der Mitmach-Konferenz am 29. September 2023
Unsere Städte und unsere Welt sind ständig im Wandel – besonders im Bereich der Digitalisierung. Wenn also im Jahr 2023 eine Strategie eingeführt wird, wie stellen wir dann sicher, dass diese auch ein oder mehrere Jahre nach Beschluss noch aktuell ist? Als Antwort auf diese Frage ist Gemeinsam Digital: Berlin – die Smart City- und Digitalstrategie Berlins – als eine lernende Strategie konzipiert worden. Konkret bedeutet das, dass regelmäßig Erfahrungen aus der Strategieumsetzung ausgetauscht werden und ein Lernprozess angestoßen wurde, um sicherzustellen, dass GD:B auf aktuelle Entwicklungen reagieren kann und so auch in Zukunft Bestand hat.
Die erste Gemeinsam Digital: Berlin- Jahreskonferenz fand im Großen Saal des Roten Rathaus statt.
130 Menschen aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft
Die GD:B-Jahreskonferenz am 29. September 2023 im Roten Rathaus war hierfür ein wichtiger Auftakt. Mit Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdergruppen in der smarten Stadt brachte die Konferenz über 130 Menschen aus Verwaltung, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zusammen. Die GD:B-Jahreskonferenz war dabei keine Konferenz im üblichen Sinne, sondern eine Mitmach-Konferenz, bei der die Teilnehmenden gemeinsam Ergebnisse erarbeiten konnten. Dies bot die Möglichkeit, eine Vielfalt von Perspektiven der Berliner Stadtgesellschaft zusammenzutragen und in den Austausch zu bringen. Somit setzt die Strategie GD:B den breiten Ansatz zur Beteiligung fort, welcher bereits in der Strategieentwicklung umgesetzt wurde.
Die Konferenz wurde von Berlins Chief Digital Officer Martina Klement mit einem Grußwort eröffnet. Renate Mitterhuber, Referatsleiterin im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen hielt anschließend einen Impulsvortrag. Im gemeinsamen Gespräch betonten beide, dass auf Berlin als Bundeshauptstadt und als teilnehmende Kommune im Bundesförderprogramm Modellprojekte Smart Cities besonders geschaut wird. Es besteht daher ein großes Interesse an der Berliner Smart-City-Strategie und den Prozessen aus der Strategieumsetzung.
Gruppenarbeit unter den Kronleuchtern des Roten Rathauses
Im Anschluss ging es direkt an die Arbeit in 18 Kleingruppen. Gemeinsam wurden Themen und Problemstellungen definiert, die dann in unterschiedlichen Gruppen bearbeitet wurden. Impulse aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft erhielten die Teilnehmenden dabei von Geraldine de Bastion von Konnektiv, Björn Unte von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Claudia Rathfux vom Netzwerk Smart City sowie Max von Grafenstein von der Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG). In mehreren Stunden intensiver Arbeit wurden dabei Ergebnisse zusammengetragen, um Herausforderungen in der Smart City gemeinsam anzugehen.
Vielfältige Vorschläge zur besseren Zusammenarbeit
Sie drehten sich zum Beispiel darum, Prozesse zu überprüfen, um Verfahren und Strukturen der Berliner Verwaltung effizienter zu gestalten. Ein ähnlicher Vorschlag dreht sich darum die Kraft der digitalen Transformation zu nutzen, um einen Kulturwandel in der Verwaltung voranzubringen. Ein weiterer Vorschlag war die Einrichtung von öffentliche Experimentierräumen, um die Möglichkeit zu stärken Wissen und Impulse zwischen verschiedenen Akteuren der Stadtgesellschaft auszutauschen. Diese Räume könnten in verschiedene Kiezen Berlins verteilt werden.
Dies ergänzte sich mit einem Vorschlag, spielerische Formate zu entwickeln, um Teilen der Stadtgesellschaft einen Perspektivwechsel zu ermöglichen. Dabei sollen unter anderem Mitarbeitende der Verwaltung durch Workshopformate die Perspektive von Nutzenden von Verwaltungsdienstleistungen einnehmen, um diese passgenauer anbieten zu können.
Karen Laßmann, Leitung Stabsstelle Smart City, Senatskanzlei
Zudem standen die Teilnehmenden vor der Herausforderung, konkrete Ideen mit der Zielsetzung zu entwickeln, diese in den nächsten 100 Tagen umzusetzen. Keine leichte Aufgabe – aber einige Vorhaben haben sich dennoch herauskristallisiert. Ein zentraler Schwerpunkt lag dabei auf der Förderung von Zusammenarbeit und partizipativem Arbeiten in der Verwaltung. Dies beinhaltete für viele der Anwesenden den Aufbau von kollaborativen Tools, die Einbindung externer Expert:innen und die Fortführung von Projekten, die auf Beteiligung und gemeinsamer Entwicklung basieren. Teams erhalten nun ihre erarbeiteten Ergebnisse Zudem standen die Teilnehmenden vor der Herausforderung, konkrete Ideen zurück und werden eingeladen nach 100 Tagen gemeinsam einzuchecken, um zu sehen welche Ideen sich umsetzen ließen.
Zudem haben die Teams der einzelnen Thementische die Bedeutung von Vernetzung und Erfahrungsaustausch betont, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch mit anderen Städten und Ländern, um gemeinsam bewährte Praktiken, wertvolles Wissen und Anregungen für Innovationen zu identifizieren und für eigene Vorhaben zu nutzen.
So geht es weiter
Die Ergebnisse der Jahreskonferenz werden aktuell aufgearbeitet und im Anschluss mit den Teilnehmenden geteilt. Im nächsten Schritt sollen diese in die schrittweise Überarbeitung der Strategie einfließen, um das stetige Lernen und die Anbindung an die Stadtgesellschaft sicherzustellen.