Glossar zum Projekt "Data & Smart City Governance am Beispiel von Luftgütemanagement"

Unser Verständnis der wichtigsten Begriffe rund um das Projekt

  • B

    Bottom-Up Ansatz

    Bei uns: Veränderungsansätze, die in der organisatorischen Hierarchie von unten eingeleitet werden. Eine Bottom-Up Veränderung ist zum Beispiel der Fall, wenn Bürger:innen eine Initiative starten, die dazu führt, dass die städtische Verwaltung eine Entscheidung oder einen Prozess anpasst.

    Bürgerbeteiligung / Beteiligungsprozess

    Bürgerbeteiligung bezeichnet im Allgemeinen die freiwillige und unentgeltliche Mitwirkung von Bürger:innen an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen. Im Speziellen ist hier die Einbindung in dialogorientierte, beratende und freiere partizipative Formate gemeint.

  • C

    Corporate Governance

    Unter Corporate Governance versteht man Entscheidungsregeln, -kriterien und -indikatoren, Prozesse, Rollen, Verantwortlichkeiten sowie Richtlinien und Standards, die zur Leitung und Verwaltung eines Unternehmens eingesetzt werden.

  • D

    Daseinsvorsorge

    Der Staat hat die Aufgabe, die Grundversorgung sicherzustellen, die für das menschliche Dasein erforderlich ist. Dies umfasst etwa das Bereitstellen von Leistungen, Güter oder auch den Betrieb von Infrastrukturen wie bspw. die Energie- und Wasserversorgung sowie das Telekommunikations- oder Verkehrsnetz.

    Data Governance

    Data Governance bezeichnet ein System von Entscheidungsrechten und Verantwortlichkeiten beim Umgang mit Daten während ihres gesamten Lebenszyklus. Ziel von Data Governance ist es, unterschiedliche Interessen aller beteiligten Akteur:innen von der Erfassung über die (Wieder-)Verwendung bis zur Vernichtung von Daten in Einklang zu bringen.

    Data Governance Framework / Data Governance Model
    In Data Governance-Modellen werden dafür eine Reihe von Entscheidungsregeln, -kriterien und -indikatoren, Prozessen, Rollen, Verantwortlichkeiten sowie Richtlinien und Standards festgelegt.

    Datengetrieben

    Datengetrieben bedeutet, dass die Analyse und Interpretation von Daten als Faktor in Entscheidungsprozesse mit einbezogen werden. Datengetriebene Verfahren können dazu beitragen, Strategien und Entscheidungsverfahren noch gezielter auf einen bestimmten Anwendungsfall abzustimmen oder Angebote zu personalisieren.

  • E

    Echtzeitdaten

    Als Echtzeitdaten (oder auch Real Time Data) werden Daten bezeichnet, die mit möglichst wenig Zeitverzug verarbeitet und dann ggf. wieder bereitgestellt werden. Echtzeitdaten erlauben es, Entscheidungen bestmöglich bezogen auf Zustände oder Bedingungen zu beziehen, die sich fortlaufend verändern.

    Erklärbarkeit

    Unter der Erklärbarkeit verstehen wir die Herausforderung, die Nutzung und Verarbeitung von Daten auf ein Art und Weise darzustellen, die es Akteur*innen ermöglicht, Zusammenhänge nachzuvollziehen und informierte Entscheidungen zu treffen.

  • G

    Governance

    Der englische Begriff Governance wurde im Deutschen übernommen. Er beschreibt ein Konstrukt an Entscheidungsregeln, -kriterien und -indikatoren, Prozessen, Rollen, Verantwortlichkeiten sowie Richtlinien und Standards einer politisch-gesellschaftlichen Einheit wie Staat, Verwaltung, Gemeinde, privater oder öffentlicher Organisation.

  • L

    Luftqualitätsmanagement / Luftgütemanagement

    Luftqualitätsmanagement zielt auf die Beobachtung, Bewertung und Verbesserung der Luftbeschaffenheit durch Reduktion der darin darin enthaltenen Verunreinigungen. Die Luftqualität kann an Messstationen in Städten, die mit den entsprechenden Sensoren ausgestattet sind, gemessen werden. Üblicherweise wird der Feinstaub (PM10) oder der Stickstoffdioxidgehalt (NO2) gemessen.

  • P

    Public-private Partnerships

    Der Begriff beschreibt die Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und der Privatwirtschaft. Die zum Erreichen des Projektziels notwendigen Ressourcen (zum Beispiel Know-how, Betriebsmittel, Kapital und Personal) werden von beiden Seiten zum gegenseitigen Nutzen in den Prozess eingebracht. Die Gemeinwohlorientierung von Projekten der öffentlichen Hand steht jedoch häufig im Konflikt mit den Interessen privatwirtschaftlicher Akteure, die primär auf Gewinnmaximierung und den Schutz von Unternehmensgeheimnissen ausgerichtet sind.

  • S

    Smart City

    Der Begriff Smart City versammelt eine Vielzahl verschiedener Stadtent­wicklungsansätze, die durch den Einsatz digitaler vernetz­ter Infrastrukturen gekennzeichnet sind. Die kontinuierliche Auswertung der dabei gesammelten Daten soll dazu beitragen, Entscheidungen über städtische Umgebungen datenbasiert zu treffen. In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung des Begriffs von der bloßen Implementierung von Sensoren zur Steigerung von Effizienz hin zu einem sozial und kulturell fundierten Verständnis städtischer Probleme und Ungleichheiten, einer erweiterten Liste von Smart-City-Akteuren und politischen Entscheidungsträgern sowie einer gemeinwohlorientierten Datennutzung verlagert.

    Smart City Governance

    Unter Smart City Governance versteht man Entscheidungsregeln, -kriterien und -indikatoren, Prozesse, Rollen, Verantwortlichkeiten sowie normative, organisatorische und technische Richtlinien und Standards, die zur Leitung einer Smart City eingesetzt werden.

    Stakeholder

    Stakeholder sind Personen oder Gruppen, die direkt oder indirekt an einem Prozess bzw. Projekt beteiligt sind und ein berechtigtes Interesse an dessen Ergebnis haben. Stakeholder versuchen, die in diesem Zuge zu treffenden Entscheidungen zu ihrem eigenen Vorteil zu beeinflussen.

  • T

    Top-Down Ansatz

    Bei Uns: Veränderungsansätze, die in der organisatorischen Hierarchie von oben eingeleitet werden. Eine Top-Down Veränderung ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Verwaltung einen neuen Ablauf einführt, an den sich Bürger:innen in ihrem Handeln anpassen müssen.