Zukunftschancen für alle

GD:B trägt dazu bei, dass sich alle Berliner:innen in ihrem lokalen Umfeld Kompetenzen aneignen können, die sie benötigen, um an der Transformation mitwirken zu können. Sie sollten in der Lage sein, Wissen zu teilen und sich bei der Gestaltung der Stadt einzubringen, um die Digitalisierung und die Smart City inklusiv zu gestalten. Im Zentrum steht dabei die Absicht, den Digital Gender Gap* zu schließen. Dabei können auch neue Lernkonzepte in Schulen, Hochschulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen helfen, die prototypisch gemeinsam entwickelt werden. Die Vernetzung unterschiedlicher Lern- und Wissensformen birgt dabei große Potentiale, komplexe Probleme ganzheitlich zu betrachten und interdisziplinäre Lösungsansätze zu formulieren. Zugleich bietet die Smart City zahlreiche Optionen, Menschen das Lernen an vielen Stellen des Stadtraums zu ermöglichen und dabei Technologie zu nutzen. Analoge, niedrigschwellige und barrierefreie Angebote müssen jedoch weiterhin bereitgestellt werden, um auch solchen Gruppen, die keinen Zugang zu digitalen Angeboten haben, Teilhabechancen zu garantieren.  

Handlungsfeld: Notwendige Kapazitäten für Veränderungen aufbauen  

Berlin braucht auf allen Ebenen eine Kultur des offenen Lernens und gemeinsamen Experimentierens, um dringende Herausforderungen anzugehen und auf Krisen vorbereitet zu sein. In der öffentlichen Verwaltung wird der Aufbau von methodischen und technischen Kompetenzen wie z. B. für agile Methoden oder Data Science* vorangetrieben, um eigenständiges Handeln zu verbessern und zugleich eine wirkungsorientierte Zusammenarbeit mit externen Akteur:innen zu erleichtern. Dazu muss die Rekrutierung von IT-Fachkräften ausgebaut werden. In Berlin ermöglichen vielfältige Bildungs- und Netzwerkangebote allen Bewohner:innen sich selbstbestimmt im digitalen Raum zu bewegen, Wissen aufzubauen und dieses in die Stadtgestaltung einzubringen. Dabei wird auf bestehende Angebote wie etwa den Medienkompetenzzentren [28] aufgebaut. Durch die neuen Kompetenzen soll die Stadtgesellschaft befähigt werden, Veränderungen gemeinsam anzugehen.  

Handlungsfeld: Begegnungs- und Lernorte attraktiv weiterentwickeln 

Begegnungs- und Lernorte unterstützen die Stadtgesellschaft dabei, neue Kompetenzen zu erwerben, sich zu vernetzen und Berlin gemeinsam zu gestalten. Bei der Entwicklung inklusiver Angebote werden lokale Akteur:innen gefördert. Es wird auf bestehenden Begegnungs- und Lernorten aufgebaut – von institutionalisierten Orten wie Schulen und Hochschulen über öffentliche Bibliotheken, Volkshochschulen, außerschulische Lernorte, offenen Orten wie Kiezlaboren oder Digitalwerkstätten. Dabei werden bestehende Alltagsroutinen der Menschen genutzt und bestehende öffentlich zugängliche Räume weiterentwickelt. Die Angebote müssen für alle Berliner:innen [29] zugänglich und einladend gestaltet sein und dafür sorgen, dass digitale Teilhabe im Sinne der Cities Coalition for Digital Rights* [30] gewährleistet ist. Die Digitalisierung bietet zugleich die Chance, dass Angebote der Hochschulen für lebenslanges Lernen sowie Kooperationen mit der Stadt- und Zivilgesellschaft ebenso wie Reallabore und Citizen Science ausgebaut werden. 

Handlungsfeld: Impulse für lebenswerte Stadtentwicklung setzen 

Smart City-Ansätze müssen Impulse für eine lebenswerte und nachhaltige Stadtentwicklung setzen. Maßnahmen der Strategie GD:B helfen dabei, Prozesse unter vereinfachten Bedingungen schnell zu erproben und strukturelle Abläufe in der städtischen Entwicklung langfristig zu verändern. Hier können digitale Werkzeuge zur Visualisierung zukünftiger Lösungen dazu beitragen, Entscheidungen besser informiert zu treffen. Dabei wird besonderer Wert auf eine inklusive, geschlechtergerechte Entwicklung gelegt und die Projekte im öffentlichen Raum für die Bewohner:innen erlebbar gemacht, um Mitgestaltung und Feedback zu ermöglichen.  

Handlungsfeld: Mit anderen Smart Cities gemeinsam lernen 

Die Akteur:innen von GD:B vernetzen sich mit anderen Smart Cities auf nationaler und internationaler Ebene, um voneinander zu lernen. Bestehende Netzwerke und neue, passende Austauschformate ermöglichen den Wissenstransfer, der zur Gestaltung lebenswerter, nachhaltiger und gemeinwohlorientierter Smart Cities grundlegend notwendig ist. Hier kann Berlin als starke Stimme den internationalen Smart City-Diskurs beeinflussen und in projektbezogenen Kooperationen die jeweiligen Erfolgsmodelle lokal anpassen und skalieren sowie Lösungen gemeinsam mit anderen Städten entwickeln. 

  • Verweise

    Mit einem Sternchen* markierte Begriffe werden im Glossar knapp erläutert.

    [28] Jugendnetz Berlin (2022). Die 12 Medienkompetenzzentren Berlins. Verfügbar online: https://jugendnetz.berlin/jn/00_Medienkompetenzzentren

    [29] Hier gilt gemäß des Landesantidiskriminierungsgesetzes (LADG) das Verbot der Diskriminierung im Rahmen öffentlich-rechtlichen Handelns aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, einer rassistischen und antisemitischen Zuschreibung, der Religion und Weltanschauung, einer Behinderung, einer chronischen Erkrankung, des Lebensalters, der Sprache, der sexuellen und geschlechtlichen Identität und des sozialen Status. Siehe: Senatsverwaltung für Justiz, Viefalt und Antidiskriminierung (2022). Das Berliner Antidiskriminierungsgesetz (LADG). Verfügbar Online: https://www.berlin.de/sen/lads/recht/ladg. Ebenso gilt hier das Gesetz über die barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnik Berlin, siehe: Berliner Vorschriften- und Rechtsprechungsdatenbank (2019). Gesetz über die barrierefreie Informations- und Kommunikationstechnik Berlin (Barrierefreie-IKT-Gesetz Berlin - BIKTG Bln). Verfügbar online: https://gesetze.berlin.de/bsbe/document/jlr-BIKTGBErahmen

    [30] Cities Coalition for Digital Rights (2022).