Fantasieapparatur: Fass mit Bullauge, durch das man Wasser und ein Eisblock sichtbar ist

Smart Water – Digitale Tools für eine klimaresiliente Stadt

Die internationalen Klimaverhandlungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass trotz der Bemühungen vieler Staaten die Umsetzung der vereinbarten Klimaziele zur Einhaltung der 1,5-Grad-Obergrenze stockt. Gleichzeitig werden die Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher. Dies gilt auch in besonderem Maße in Städten, wo die Auswirkungen des Klimawandels durch zunehmende Urbanisierung zusätzlich verstärkt werden. Als Konsequenz erarbeiten derzeit viele Städte und Kommunen Klimaanpassungskonzepte. Mit der Umsetzung dieser Konzepte soll die Resilienz städtischer Strukturen, also die Widerstandskraft gegenüber Klimawandelfolgen, gestärkt und die Lebensqualität der Stadtbevölkerung verbessert werden.

Ein zentrales Thema ist dabei Wasser: einerseits im Kontext von Überflutungen und Gewässerbelastungen nach Starkregen und andererseits in Bezug auf anhaltende Hitze und Dürre durch ausbleibenden Regen. Durch die lokale Nutzung von Regenwasser können die Folgen des Klimawandels abgemildert werden. Aber wie geht das?

Ein wichtiger Schritt ist die Errichtung und Pflege wasserspeichernder grüner und blauer Infrastrukturen. Zu diesen Strukturen zählen beispielsweise Dach- und Fassadenbegrünung (grün), kleine Gewässer (blau) oder Versickerungsmulden (blau-grün).

  • Bei Niederschlag bieten sie die Möglichkeit zur Versickerung des Wassers in den Boden, wodurch es zu geringerem Abfluss des Regenwassers auf den Straßen und zur Entlastung der Kanalisation kommt. Das versickerte Wasser kommt dem Grundwasser zu Gute, wird aber auch im Boden zwischengespeichert und steht der städtischen Vegetation zur Verfügung.
  • Bei sommerlicher Hitze sind blaue und grüne Infrastrukturen als Zwischenspeicher besonders nützlich. Durch Verdunstung des Wassers wird die Luft gekühlt und die Temperatur der umliegenden Quartiere reduziert. Darüber hinaus verhindern die Pflanzen das Aufheizen von Dächern und Wänden in der Sonne und sorgen für kühlere Innenräume.
  • Neben diesen Ökosystemdienstleistungen, die grüne und blaue Infrastrukturen für uns Städter:innen leisten, machen sie unsere Stadt noch schöner: Mit Grünflächen, Bäumen und Wasser in der Nähe fühlen wir uns wohler und können uns in der Freizeit erhohlen.

Genau diese blauen und grünen Infrastrukturen stehen im Mittelpunkt des SmartWater Modelprojektes, für dessen Umsetzung das Land Berlin vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) Fördergelder erhält. Im Projekt sollen die Herausforderungen der Klimaanpassung im Wasserbereich mithilfe innovativer digitaler Tools addressiert werden.

Das Projekt SmartWater wird modellhaft in Pilotgebieten innerhalb der Bezirke Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt und soll erkunden, welche Möglichkeiten der Einsatz von blau-grünen Maßnahmen in diesen Kiezen bietet. Durch einen Klick auf die Prototypen erfahrt ihr nachfolgend mehr Hintergründe zur Entwicklung der drei Tools.

Smart Water - Ziele und nächste Schritte

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Formate: video/youtube

Die Ziele des Projekts

Das Projekt SmartWater unterstützt die Planung von blauen und grünen Infrastrukturen in der Stadt und erhöht damit auch die Akzeptanz dieser Maßnahmen in der Bevölkerung. Gleichzeitig soll neben diesen Klimavorsorgemaßnahmen auch eine schnellere Risikokommunikation im Falle von Starkregenereignissen erfolgen. Diese Ziele werden mittels der Entwicklung folgender drei Prototypen erreicht:

Prototypen

  • Der Blau-Grüne Infrastrukturplaner

    Für eine klimaangepasste Stadt von morgen: Der BGI-Planer hilft, Bauprojekte so zu gestalten, dass Natur und Wasser besser eingebunden werden und Städte resilienter gegenüber den Folgen des Klimawandels werden. Über den BGI Planer

  • Frau arbeitet am Laptop

    Game: Berlin BlauGrün

    Spielerisch die Stadt der Zukunft entdecken! Das Game vermittelt spielerisch, wie Natur und Wasser das Stadtklima verbessern und Gewässer schützen können. Über das Game

  • Teaser Starkregen-Kommunikationskonzept

    Das Hochwasser-Infoportal

    Gut informiert über Hochwasser! Das Infoportal hilft Bürger:innen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und sich besser auf Hochwasser vorzubereiten. Über das Portal

Wissenswertes und nächste Schritte

  • Person grübelt an einer Tafel

    Auswahl Pilotgebiete

    Jeweils ein Pilotgebiet in Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg werden in SmartWater betrachtet. Hier kannst du mehr über die Pilotgebiete und ihre Merkmale erfahren! Zu den Pilotgebieten

  • Menschen diskutieren

    Veranstaltungen des Projekts SmartWater

    Hier findet ihr vergangene und aktuelle Veranstaltungen, an denen ihr mehr über SmartWater erfahren oder mit uns in den Dialog treten könnt. Zur Liste

  • Gruppenteilnehmer des Kick-Offs sitzen zusammen

    Kick-Off Veranstaltung am 22.02.2023

    Am 22.02.2023 fiel im Einstein Center Digital Future der Startschuss für SmartWater. Unter Mitwirkung aller beteiligten Akteur:innen wurden angeregt Ideen, Initiativen und Vorstellungen zur Umsetzung diskutiert und ausgetauscht. Mehr zum Kick-Off erfahrt ihr hier.

Projektpartner:innen

Am Projekt SmartWater sind verschiedene Organisationen und Akteure beteiligt. Zu den Projektpartner:innen könnt Ihr hier mehr erfahren.

Kontakt

Lisa Junghans
Projektleiterin am Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB)
Lisa.junghans@kompetenz-wasser.de