Regeneratives Wirtschaften

GD:B wird den Ausbau innovativer, nachhaltiger und zirkulärer Geschäftsmodelle handhabbar machen und weitgehend unterstützen. Für den Bereich der IT* bedeutet dies, dass städtische Anwendungen allen zur Verfügung stehen und unter Beachtung der gesetzlichen Rahmenbedingungen offen entwickelt werden. Startups und etablierte Unternehmen, Wissenschaft und öffentliche Verwaltung, aber auch Kunst- und Kulturszene sowie gemeinnützige Akteur:innen spielen eine zentrale Rolle, um in dem wichtigen Entwicklungsfeld des regenerativen Wirtschaftens kreative, bedarfsorientierte Lösungen und neue Wertschöpfungskonzepte zu entwickeln.  

Durch Digitalisierung können bislang ungenutzte Potentiale und Synergien des regenerativen Wirtschaftens sichtbar und nutzbar gemacht werden. Als wachsende Stadt kann Berlin eine Grundlage schaffen, um neue Räume zu erschließen und Gebäude nachhaltig und wandelbar zu bauen. Auch die Region Berlin-Brandenburg birgt große Potentiale, um weitere Infrastrukturen für eine zirkuläre und ressourcenschonende Wirtschaft zu schaffen. Dabei kann eine solidarische Kultur des Teilens und Reparierens etabliert und gemeinsam mit Brandenburg langfristig eine gesunde, nachhaltige und lokale Nahrungsmittelproduktion aufgebaut werden.  

Handlungsfeld: Smarte Wirtschaftsmodelle erproben und fördern 

Smarte Wirtschafts- und Geschäftsmodelle, die Erfindungsgeist mit Nachhaltigkeit, Gemeinwohlorientierung und Geschlechtergerechtigkeit verbinden, spielen eine zentrale Rolle für die Berliner Wirtschaft. Die Entwicklung neuer Unternehmensformen in Bereichen wie Sozialunternehmer:innentum, digitalen Genossenschaften und anderer lokaler, kooperativer Wirtschaftsmodelle wird künftig stärker unterstützt. [24] Für die Entwicklung, die Umsetzung und den nachhaltigen, partizipativen Betrieb von Smart City-Lösungen werden neue Kooperationsformen zwischen Staat, öffentlichen und privaten Unternehmen, Startups sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen und der Berliner Wissenschafts- und Forschungslandschaft erprobt und evaluiert – Beispiele hierfür sind innovative Betriebsmodelle* und wissenschaftsbasierte Gründungen, die sich aus dem Berliner Hochschulbetrieb entwickeln. 

Handlungsfeld: Offenes IT-Ökosystem städtischer Anwendungen entwickeln 

Die Grundlage für ein digitales Berlin ist ein offenes und interoperables Ökosystem* digitaler Anwendungen. Bürger:innendienste und Fachverfahren* der öffentlichen Verwaltung sollen aus Teilmodulen bestehen und über standardisierte Schnittstellen miteinander verknüpfbar sein, um den Austausch relevanter Daten effizient zu gestalten. Wo immer möglich, müssen dabei Open Source-Komponenten genutzt und neu entwickelte Codes gut auffindbar an zentraler Stelle unter einer offenen Lizenz bereitgestellt werden. Daten der Verwaltung werden nach dem Prinzip Open by Default* für Dritte zugänglich gemacht, falls keine schwerwiegenden Gründe wie Verletzungen des Datenschutzes dagegen sprechen. Diese Entwicklungen erfolgen im Einklang mit der Berliner IKT*-Architektur. [25] Die hier angesprochenen Themen wie standardisierte Verfahren, Open Source, Datenmanagement und Open Data sind in der IKT-Architektur des Landes Berlin noch stark zu entwickelnde Schwerpunkte. 

Handlungsfeld: Smarte Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg entwickeln 

Eine integrative Planung von Stadtentwicklung, ÖPNV, Energieversorgung, weiteren Infrastrukturen sowie Landwirtschaft zwischen Berlin und Brandenburg fördert die Entwicklung einer smarten Hauptstadtregion. Die Prozesse der Stadtentwicklung in der Region Berlin-Brandenburg werden zwischen den beiden Bundesländern daher noch enger aufeinander abgestimmt ablaufen. So ist es auch in den Überlegungen zu einem Strategischen Gesamtrahmen Hauptstadtregion, in den dortigen Handlungsfeldern Digitale Transformation und Siedlungsentwicklung und Wohnungsmarkt beschrieben. [26] Co-Working-Spaces inklusive Betreuungsinfrastruktur zur besseren Vereinbarkeit von Sorge- und Erwerbsarbeit sollen die Flexibilität von Menschen, die in der Hauptstadtregion leben und arbeiten, unterstützen. Es wird ein intensiverer Austausch zwischen den vielfältigen, innovativen Unternehmen und den Startups in der Hauptstadtregion befördert. 

Handlungsfeld: Regeneration der natürlichen Ressourcen lokal begünstigen 

Natürliche und nicht-erneuerbare Ressourcen sind begrenzt, dementsprechend muss eine smarte Nutzung ihren Verbrauch reduzieren und sie in Stoffkreisläufe einbinden. Dabei muss die Stadtgesellschaft zuerst den Eigenwert und die Leistungen von Ökosystemen anerkennen und dazu motivieren, in ihre Regenerationsfähigkeit zu investieren. Die Nachhaltigkeit der Quartiere wird gefördert, indem aufeinander abgestimmte Kreisläufe in Bezug auf Versorgung – Wasser, Stadtgrün, Nahrung, Energie und Konsumgüter – und Entsorgung inklusive Siedlungs- sowie Bau- und Abbruchabfällen etabliert werden. Auch der Verbrauch natürlicher und nicht-erneuerbarer Ressourcen wird auf lokaler Ebene – Gebäude, Mobilität – effizienter organisiert. Diese Entwicklung hin zu einem smarten, regenerativen Berlin wird beispielsweise bei neuen Stadtentwicklungsprojekten wie dem Schumacher Quartier und der angrenzenden Urban Tech Republic erprobt. [27]