»Digital-Zebra« ein Projekt der Öffentlichen Bibliotheken Berlins zur digitalen Inklusion und Teilhabe

Verantwortliche Organisation
Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB)
Bezirk
gesamtstädtisch
Beteiligte Organisationen
vielfältige Netzwerk- und Kooperationspartner
Zeitraum
01/2023 - 12/2025
Status
laufend

Berlins Öffentliche Bibliotheken sind Orte der Orientierung, des Kompetenzerwerbs und der Hilfe zur Selbsthilfe. Das können sie auch in einer sich digitalisierenden Welt sein. Die Nutzung und Verfügbarkeit von modernen Geräten, schnellem Internet und digitalen Diensten ist oft ungleich verteilt. Wer davon ausgeschlossen bleibt, ist in vielen Bereichen wie Verwaltung, Bildung, Kultur, Gesundheit und Arbeit benachteiligt.

Mit dem »Digital-Zebra« fördern Bibliotheken die digitale Inklusion und Teilhabe in unserer Stadt. Wir ermöglichen Menschen den Einstieg in digitale Welten und den Zugang zu digitalen Dienstleistungen. Dazu braucht es keine neuen Technologien, sondern Empathie, Wissen und digitale Kompetenz der Mitarbeiter*innen!

Zukünftig werden an 17 Bibliotheksstandorten der Stadt mit dem »Digital-Zebra« echte Anlaufstellen zur Verfügung stehen, an denen geschulte Digital-Lots*innen 20 bis 30 Stunden pro Woche Unterstützung anbieten. Ob bei der Nutzung digitaler Zugänge zu Bürgerdiensten, Terminbuchungen bei Verwaltungen oder Ärzten, beim Ticketkauf für Kulturveranstaltungen, beim E-Learning oder bei digitalen Service-Angeboten von öffentlichen Versorgern, Krankenkassen … die Digital-Lots*innen sind da.

Auch beim Erstellen eines PDFs, beim Lesen eines E-Rezepts oder dem Einstellen des Klingeltons auf dem eigenen Gerät helfen die Digital-Lots*innen gerne. Ergänzt wird das Angebot mit Workshops und anderen Veranstaltungen. Sie dienen der Vertiefung und Festigung digitaler Kompetenzen oder bieten unter dem Motto »Gemeinsam Digital« zum Beispiel im »Digital-Café« Raum für Gemeinsames.

»Digital-Zebra« ist ein Projekt des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) und wird aus Mitteln der Resortübergreifenden Gemeinschaftsinitiative sowie im Programm Kultur und Bibliotheken im Stadtteil (KuBiST) des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Partizipation

Das Modellprojekt »Digital-Zebra« ist ein lernendes Projekt, das sowohl von seinen Zielgruppen als auch von seinen Netzwerk- und Kooperationspartner*innen lernt. Als Teil vielfältiger Aktivitäten zur gemeinwohlorientierten digitalen Transformation der Stadt nutzen wir Foren wie sie z.B. die SmartCity- und Digitalstrategie »Gemeinsam Digital: Berlin« bietet, um unsere Konzepte zur Diskussion zu stellen und abzustimmen sowie unsere Erfahrungen und Projektergebnisse zu teilen.

Unser Projekt schafft in den öffentlichen Bibliotheken Berlins eine Plattform für Dialog und Austausch zu digitalen Themen und technologischen Entwicklungen. Bürger*innen können sich über aktuelle Trends, Chancen und Herausforderungen im digitalen Bereich informieren, ihre Ansichten und Ideen einbringen und gemeinsam diskutieren.

Das Projekt ermutigt Menschen aktiv daran teilzunehmen und z.B. Digital-Lots*innen zu schulen. Das stärkt das Projekt und befähigt zur Weitergabe von Wissen und Erfahrungen. Inklusion und Partizipation an der digitalen Welt wird gefördert. Gleichzeitig bietet unser Projekt zahlreichen zivilgesellschaftlichen Akteuren die Möglichkeit, eigene Programmformate und Veranstaltungen in den Bibliotheken anzubieten. Dies schafft Raum für vielfältige Perspektiven und fördert den kreativen Austausch.

Wirkung

Hauptziel unseres Projektes ist es, Orientierung im digitalen Raum und Hilfestellung bei der Nutzung von digitalen Angeboten mit unmittelbarem Mehrwert für die Nutzer*innen anzubieten. Wir betreuen die Nutzer*innen individuell, indem wir sie bei der Erledigung ihrer Anliegen unterstützen, dabei auftretende Hindernisse gemeinsam überwinden und ihre praktischen Fähigkeiten zur Lösung konkreter Anliegen steigern. Durch die kostenlose Nutzung der bereitgestellten Technik leistet das Projekt zudem einen Beitrag zum Ausbau einer öffentlichen digitalen Infrastruktur, die auch sozial benachteiligten Menschen den Zugang zu digitalen Dienstleistungen ermöglicht und den Folgen digitaler Armut entgegenwirkt.

Darüber hinaus werden themenspezifische Workshops oder soziale Formate wie z.B. ein »Digital Café« weiterentwickelt und angeboten, um digitale Kompetenzen zu vertiefen und Begegnungen und Austausch unter den Nutzer*innen nach dem Motto »Gemeinsam Digital« zu ermöglichen. Damit werden flexible und durchlässige Möglichkeiten sowohl für die Kompetenzentwicklung und Weiterbildung als auch für Diskussionen etabliert, die das Konzept des lebenslangen Lernens praktisch erlebbar machen.

Für eine weitergehende Beratung der Nutzer*innen zu fachlich-inhaltlichen oder rechtlichen Fragen, die sich bei der Nutzung von Online-Diensten ergeben, wird der Aufbau von Kooperationen und die Vernetzung des Projekts an den jeweiligen Standorten angestrebt, um die Kompetenzen wichtiger Akteure z.B. in Selbsthilfe-, Kontakt- und Beratungsstellen in das Programmangebot oder im Rahmen von Verweisberatungen vor Ort einzubinden. Durch die lokale Vernetzung werden vorhandene Kompetenzen gebündelt und können gemeinsam weiterentwickelt werden.

Die im Projekt gesammelten Erfahrungen werden dazu beitragen, Hindernisse und Herausforderungen bei der Nutzung digitaler Angebote und Dienste zu identifizieren. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, im Austausch mit Anbietern, wie z.B. öffentlichen Verwaltungen, digitale Angebote auf Basis der Bedürfnisse und Anliegen der Nutzer*innen weiterzuentwickeln.

Projektleitung

Olaf Wolter | olaf.wolter@zlb.de | 0151-18853217

Jacob Svaneeng | jacob.svaneeng@zlb.de | 0151-72783616

Kontakt