Auswahl der Pilotgebiete

Um die vielfältigen Anforderungen an eine klimaangepasste Stadtentwicklung abzubilden, wurden zwei stark unterschiedliche Pilotgebiete ausgewählt. Das erste Gebiet ist ein heterogenes Bestandsquartier mit überwiegend Altbauten, das die Herausforderungen von Veränderungen auf begrenztem Raum verdeutlicht. Das zweite Gebiet ist ein geplantes Neubauquartier, dessen Entwicklungsprozess sich noch in der Anfangsphase befindet. Der Bau dieses Wohngebiets soll im Jahr 2028 beginnen.

Bestandsgebiet Ostkreuzkiez

  • Größe: ca. 260 ha
  • Kanalisation: Mischsystem
  • Belastungen: Dreifach belastet (Hitze, Luftverschmutzung, wenig Grünflächen)
  • Versiegelungsgrad: Hoch

Der „Ostkreuzkiez“, zu dem auch kleinere Quartiere wie der Boxhagener Kiez gehören, liegt im östlichen Teil des Berliner Ortsteils Friedrichshain. Es zählt zu den am dichtesten besiedelten Gebieten der Stadt. Das Gebiet ist im Süden von der Spree, im Osten von der Ringbahn, im Norden von der Frankfurter Allee und im Westen von der Warschauer Straße begrenzt und erstreckt sich über etwa 260 ha.

Der Kiez ist geprägt von einer Bebauungsstruktur aus der Gründerzeit und gilt als beliebtes Altbauwohngebiet. Besonders während heißer Sommermonate leidet das Viertel unter starker Hitzeentwicklung, die sich in den engen Straßenzügen und durch fehlende großflächige Grünanlagen staut. Diese sogenannten urbanen Hitzeinseln stellen eine erhebliche Belastung dar. Zusätzlich ist der Kiez von schlechter Luftqualität betroffen. Weitere Informationen zu diesen und anderen städtischen Umwelteinflüssen findest du im Berliner Umweltatlas.

Karte des Gebiets "Alte Schäferei"

Neubaugebiet Alte Schäferei

  • Größe: ca. 29 ha
  • Wohneinheiten: ca. 2.000 (Bau ab 2028)
  • Merkmale: Umfangreiche blau-grüne Infrastruktur, minimierter Regenwasserabfluss, geringere Hitzebelastung
  • Aktuelle Informationen zu diesem Bauprojekt auf der Website der Stadtplanung Pankow

Die „Alte Schäferei“ befindet sich im Pankower Ortsteil Französisch Buchholz und soll zu einem lebendigen, zukunftsfähigen Stadtquartier entwickelt werden. Geplant auf einer Fläche von etwa 29 ha, liegt das Wohngebiet im Norden des bebauten Ortsteils an der Hans-Schumacher-Straße und westlich der Schönerlinder Straße.

Es sollen rund 2.000 Wohneinheiten entstehen. Neben dringend benötigtem Wohnraum sind öffentliche Grünflächen und moderne Bildungseinrichtungen geplant. Im Zentrum der Planung und Klimastrategie steht eine autoarme Verkehrsgestaltung in Kombination mit einem nachhaltigen Regenwassermanagement. Ziel ist es, ein Schwammstadtquartier zu schaffen, das neue Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert, Regenwasser vor Ort zurückhält und versickern lässt. Gleichzeitig soll die Hitzeentwicklung durch Maßnahmen wie Verdunstung und gezielte Begrünung reduziert werden.