Fragen und Antworten zum SMART SPACE Hardenbergplatz (FAQ)

Dieses FAQ („Frequently Asked Questions“) gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Pilotprojekt SMART SPACE Hardenbergplatz. Es erläutert die Hintergründe, Ziele, Teilprojekte und Beteiligungsmöglichkeiten des Projekts und ordnet es in den größeren Rahmen der Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ sowie der bundesweiten Modellprojekte Smart Cities (MPSC) ein.

A. Grundlagen und strategischer Rahmen

  • 1. Was ist eine Smart City?

    Eine Smart City ist ein ganzheitliches Stadtentwicklungskonzept, das darauf abzielt, Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, nachhaltiger und sozial inklusiver zu gestalten. Dabei werden technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen integriert, um die urbane Lebensqualität langfristig zu verbessern.

  • 2. Wie wird Berlin zur Smart City und was versteht die Stadt unter dem Konzept "Smart City"?

    Berlin verfolgt mit der neuen Smart City Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ das Ziel, die Stadt durch den Einsatz innovativer Technologien zukunftsfähig zu gestalten. Im Mittelpunkt stehen die Bedürfnisse der Bürger:innen sowie die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das Konzept „Smart City“ bedeutet für Berlin mehr als reine Digitalisierung: Es geht darum, künftige Herausforderungen kreativ, offen und partizipativ zu bewältigen und dabei digitale Technologien als Werkzeug für eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung einzusetzen.

    Im Rahmen der Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ werden insgesamt fünf Pilotprojekte umgesetzt, die verwaltungsbezogene und technische Innovationen prototypisch erproben. Weitere Maßnahmen zahlen auf die Strategie ein. Digitale Technologien werden dabei als zentrales Werkzeug für eine nachhaltige und gemeinwohlorientierte Transformation der Stadt betrachtet, nicht aber als Selbstzweck. Die Potenziale der Digitalisierung sollen genutzt werden – themenübergreifend mit neuen Ansätzen und Formen der Zusammenarbeit. Im Zentrum stehen dabei immer die Menschen, die Berlin vielfältig und lebenswert machen.

    Ausführliche Informationen zur Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ finden Sie hier.

  • 3. Wie fügt sich SMART SPACE Hardenbergplatz in die Berliner Smart City-Entwicklung ein?

    Das Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz ist eines von mehreren Pilotprojekten, die im Rahmen der Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“ umgesetzt werden. Es trägt dazu bei, innovative Lösungen unter realen Bedingungen zu erproben und modellhafte Ansätze für andere Stadtteile und öffentliche Räume in Berlin zu entwickeln.

  • 4. Welche politischen oder strategischen Ziele verfolgt das Projekt?

    Das Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz ist Teil der Berliner Smart City-Strategie „Gemeinsam Digital: Berlin“, die im Rahmen der bundesweiten Modellprojekte Smart Cities (MPSC) umgesetzt wird. Die MPSC sind ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), das Städte, Gemeinden und Kreise bei ihrer digitalen Transformation unterstützt. Ziel ist es, gemeinwohlorientierte Smart City-Strategien zu entwickeln und innovative Pilotprojekte umzusetzen, die Lebensqualität, Nachhaltigkeit und die Beteiligung der Stadtgesellschaft stärken. Die Übertragbarkeit der Maßnahmen und Lösungen auf andere Kommunen wird dabei stets berücksichtigt.

  • 5. Wie finanziert sich das Vorhaben?

    Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) sowie von der Berliner Senatskanzlei gefördert. Mittel aus dem Haushalt des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf werden dabei nicht verwendet.

    Nach Abschluss der Projektlaufzeit ist vorgesehen, die Ergebnisse über eine zu gründende Betreibergesellschaft selbsttragend weiterzuführen und zu finanzieren.

B. Das Pilotprojekt SMART SPACE Hardenbergplatz

  • 6. Was ist das Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz?

    Das Pilotprojekt SMART SPACE Hardenbergplatz hat das Ziel, den Bereich vor dem Bahnhof Zoologischer Garten bis 2026 gemeinsam mit der Berliner Stadtgesellschaft von einem klassischen Bahnhofsvorplatz zu einem Stadtplatz mit erhöhter Nutzungsqualität weiterzuentwickeln.

  • 7. Warum wurde der Hardenbergplatz als Standort für das Projekt gewählt?

    Der Hardenbergplatz ist ein typischer Bahnhofsvorplatz mit einer hohen Nutzungsdichte. Es gibt viele vergleichbare Plätze in Berlin und deutschlandweit, auf die sich die Projektergebnisse übertragen lassen.

    Gleichzeitig bringt der Hardenbergplatz besondere Herausforderungen mit sich, die ihn zu einer Art Nagelprobe machen. Wenn innovative Lösungen hier funktionieren, können sie auch auf anderen vergleichbaren Plätzen angewendet werden.

  • 8. Wer sind die Hauptakteur:innen im Projekt?

    Das Pilotprojekt SMART SPACE Hardenbergplatz wird vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf geleitet. Beteiligt sind die Berliner Senatskanzlei, die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Darüber hinaus wirken die Projektsteuerung INSEL-PROJEKT.BERLIN GmbH, Verkehrsträger wie die Deutsche Bahn (Smart City | DB) und die BVG (Jelbi) sowie verschiedene Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft am Projekt mit.

    Eine vollständige Übersicht aller Projektpartner:innen finden Sie hier.

  • 9. Wie lange läuft das Projekt?

    Die Projektlaufzeit von SMART SPACE Hardenbergplatz erstreckt sich von März 2022 bis Juni 2026.

C. Inhalte, Teilprojekte und Maßnahmen

  • 10. Was sind die Hauptbestandteile des Projekts SMART SPACE Hardenbergplatz?

    SMART SPACE Hardenbergplatz setzt sich aus drei zentralen Teilprojekten zusammen:

    • Betreibermodell: Entwicklung einer organisatorischen Struktur und von Arbeitsprozessen für eine neu zu gründende Betreibergesellschaft, die künftig öffentliche Räume im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf betreibt.
    • Buchungs- und Verhandlungsplattform (VHP): Erstellung einer webbasierten Plattform, auf der Flächen vor dem Bahnhof Zoologischer Garten künftig flexibel buchbar und nutzbar sein werden.
    • Raumwirksame Maßnahmen: Umsetzung physischer Interventionen auf dem Platz, wie etwa Stadtmöbel, Wegeleitungen, Begrünungen und temporäre Pop-Up-Elemente.

  • 11. Welche Rolle spielen Extended Reality-Anwendungen im Projekt?

    Ergänzend zu den Hauptbestandteilen erprobt das Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz Visualierungsansätze im Bereich Extended Reality. Ziel ist es, ein digitales Abbild des Hardenbergplatzes zu erstellen, mit dem sich Planungsprozesse zukünftig effizienter und immersiver gestalten lassen. Darüber hinaus sollen Nutzer:innen über mobile Endgeräte digitale Informationen zu Flächen und Nutzungen im öffentlichen Raum abrufen können.

  • 12. Was sind die Vorteile eines „Smart Space“ für Bürger:innen?

    Ein „Smart Space“ erhöht die Nutzungsqualität und ermöglicht eine flexible Nutzung des öffentlichen Raums. Bürger:innen können hier künftig einfacher Nachbarschaftstreffen, kulturelle Veranstaltungen oder kreative Projekte durchführen. Ziel ist es, die Zugänglichkeit und Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten für alle Bevölkerungsgruppen zu verbessern.

  • 13. Welche Herausforderungen gibt es bei der Umsetzung?

    Die Umsetzung des Projekts am Hardenbergplatz stellt besondere Herausforderungen dar. Der Platz ist ein stark frequentierter Ort, an dem verschiedene Nutzer:innengruppen zusammentreffen – darunter Bürger:innen, Tourist:innen sowie „stille Gruppen“, die in klassischen Beteiligungsprozessen häufig unterrepräsentiert sind.

    Zudem erfordert die Vielzahl beteiligter Institutionen und Verantwortungsbereiche eine intensive Koordination und Abstimmung.

    Um diesen Herausforderungen angemessen zu begegnen, setzt das Projekt auf einen iterativen Ansatz, der eine flexible Anpassung an neue Erkenntnisse und sich verändernde Rahmenbedingungen ermöglicht. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf einer inklusiven und

D. Beteiligungen und Nutzungsmöglichkeiten

  • 14. Kann die Öffentlichkeit an der Gestaltung oder Weiterentwicklung teilnehmen?

    Ja, die Öffentlichkeit wird aktiv in den Beteiligungsprozess eingebunden. Ziel ist es, eine möglichst breite Teilhabe sicherzustellen. Bisher wurden verschiedene Formate umgesetzt:

    • Hybrid-Beteiligung: Kombination aus Befragungen vor Ort und Online-Beteiligungen.
    • Aufsuchende Beteiligung „stiller Gruppen“: gezielte Ansprache gesellschaftlicher Gruppen, die in herkömmlichen Beteiligungsprozessen häufig unterrepräsentiert sind, wie Kinder und Jugendliche, wohnungslose Menschen und andere sogenannte vulnerable Gruppen.
    • Fachliche Beteiligung: zunächst wurden Fachakteur:innen eingebunden, bevor die breite Öffentlichkeit adressiert wurde.
    • Workshops und Online-Plattformen: Bürger:innen konnten Ideen und Vorschläge auf mein.berlin.de und in Workshops einbringen; auch künftig sind punktuelle Beteiligungen vorgesehen.

    Informationen zu aktuellen Beteiligungsformaten werden auf dieser Website veröffentlicht. Bei konkreten Anliegen wenden Sie sich bitte an: smart-space-hardenbergplatz@charlottenburg-wilmersdorf.de.

  • 15. Wie kann ich mich über aktuelle Veranstaltungen oder Workshops informieren?

    Informationen zu aktuellen Veranstaltungen und Workshops finden Sie auf dieser Projektwebsite sowie auf den Social-Media-Kanälen der Projektsteuerung INSEL-PROJEKT.BERLIN GmbH. Aktuelle Hinweise und Neuigkeiten werden auf den Plattformen LinkedIn und Instagram veröffentlicht.

    Bei konkreten Fragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an: smart-space-hardenbergplatz@charlottenburg-wilmersdorf.de.

  • 16. Wird der Platz während des Projekts weiterhin normal nutzbar sein?

    Ja, der Hardenbergplatz bleibt während der gesamten Projektlaufzeit für die Öffentlichkeit zugänglich. Kurzfristige Einschränkungen einzelner Bereiche sind möglich, die allgemeine Nutzung des Platzes bleibt jedoch weitgehend erhalten.

  • 17. Wie wird beim Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz mit Daten und Datenschutz umgegangen?

    Beim Projekt SMART SPACE Hardenbergplatz wird großer Wert auf Datenschutz und Datensicherheit gelegt. Alle digitalen Anwendungen, insbesondere die Buchungs- und Verhandlungsplattform sowie Extended Reality-Anwendungen, werden unter strikter Beachtung der geltenden Datenschutzvorgaben entwickelt. Personenbezogene Daten werden nur erhoben und verarbeitet, wenn dies erforderlich ist und im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen erfolgt.

E. Zukunftsperspektiven

  • 18. Wie wird der Hardenbergplatz in den nächsten Jahren genutzt oder verändert?

    In den kommenden Jahren wird der Hardenbergplatz durch verschiedene Maßnahmen schrittweise zu einem smarten Stadtplatz weiterentwickelt. Ziel ist es, die hohe Nutzungsdichte besser zu strukturieren und bestehende Defizite, wie etwa die mangelnde Wegeleitung, zu beheben. Im Rahmen des Projekts erfolgt bis 2026 eine temporäre Umgestaltung in mehreren Phasen: Bereits im Sommer 2025 sollen erste Flächen neu gestaltet, ein Flächenkonzept umgesetzt und verschiedene Veranstaltungsformate erprobt werden.

    Ergänzend dazu stellt die Stadt Berlin ein Bebauungsplanverfahren für eine langfristige bauliche Neugestaltung des Hardenbergplatzes auf. Die Umsetzung dieser umfassenden baulichen Maßnahmen wird voraussichtlich in den kommenden Jahren erfolgen. Parallel führt die Deutsche Bahn aktuell eine umfassende Sanierung des Bahnhofs Zoologischer Garten durch, deren Abschluss für das Jahr 2029 vorgesehen ist.

  • 19. Was passiert nach dem Ende der Projektlaufzeit mit dem Projekt?

    Nach dem Abschluss des Projekts im Sommer 2026 soll die Nutzbarkeit der Buchungs- und Verhandlungsplattform mit Hilfe eines Betreibermodells sichergestellt werden. Sie wird dann öffentlich und kostenfrei als Open Code und Open Source zur Verfügung gestellt.

    Die raumwirksamen Maßnahmen, die Stadtmöbel und das Veranstaltungsequipment werden durch die Betreibergesellschaft weiter im Sinne des Förderauftrags eingesetzt.

  • 20. Wie wird das Projekt evaluiert?

    Das Projekt wird auf mehreren Ebenen evaluiert. Eine wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG), das eine kontinuierliche Analyse und Reflexion des Projektverlaufs sicherstellt. Darüber hinaus befassen sich externe Forschungsprojekte mit den Themen und Inhalten des Projekts.

    Ergänzend wird das Qualitätsmanagement sowie das Berichtswesen von der Koordinations- und Transferstelle der MPSC-Projekte in Zusammenarbeit mit dem GD:B-Team der Senatskanzlei verantwortet. Auf diese Weise wird eine umfassende Evaluation gewährleistet.

F. Kontakt

  • 21. Wie kann ich weiterführende Informationen oder Interviews erhalten?

    Für weiterführende Informationen oder Interviewanfragen wenden Sie sich bitte per E-Mail an smart-space-hardenbergplatz@charlottenburg-wilmersdorf.de. Ihre Anfrage wird bei Bedarf an die zuständigen Projektpartner:innen weitergeleitet.