Ein verbindliches Vorgehen für Digitalvorhaben
Der Aufbau moderner IT-Infrastruktur erfordert zeitgemäße, einheitliche Prozesse und Methoden. So wird ein verbindliches Vorgehensmodell für die Entwicklung von Digitalvorhaben in der Berliner Verwaltung etabliert. Mit dem Modell soll ein agiles, offenes und bedarfsgerechtes Vorgehen ermöglicht und zugleich eine Entwicklung gemäß Standards der IT-Entwicklung – u. a. Interoperabilität, Modularität, Open Source & Open Data, Barrierefreiheit, Datensicherheit, Cybersicherheit, Nutzer:innenzentrierung – gewährleistet werden. Die Einhaltung von frauen- und gleichstellungspolitischen Grundsätzen soll gewährleistet werden, indem IKT-Systeme geschlechtergerecht und diskriminierungsfrei gestaltet werden. Bei der Vergabe und Entwicklung sind die Prinzipien Gender Mainstreaming* und Gender Budgeting* konsequent mitzudenken.
Als Teil dieses Modells werden für einzelne Arbeitsschritte sowohl Grundlagen als auch entsprechende Vorlagen entwickelt. Diese betreffen die Problemanalyse und mögliche Standards, die als Einzelstrategien zu Open Data, Open Source, Cyber- und Informationssicherheit, digitaler Inklusion und Teilhabe noch entwickelt werden müssen – User Research (Nutzer:innenforschung), Leistungsbeschreibungen, Prototypenentwicklung, Datenbereitstellungsverträge etc. Zusätzlich wird hier ein Vorprozess erarbeitet, der sicherstellt, dass nur solche Projekte gestartet werden, die eine klare Problemstellung sowie ein sinnvolles Anforderungsmanagement und eine funktionierende Koordination aller beteiligten Stellen auf Basis der zu berücksichtigen Standards der gesamten Verwaltung aufweisen. Externer Expert:innen-Input und transformatorische Fragestellungen* sollen zukünftig stärker berücksichtigt, die Qualitätssicherung bei Projektplanung und -vergabe verbessert werden (siehe Kapitel Umsetzung). Die Entwicklung von Source Code soll in einem öffentlich zugänglichen Git-Repository* dokumentiert werden. Das Ergebnis ist ein standardisierter Prozess mit Werkzeugen und Formaten, laufender Dokumentation und permanenten Support für große Projekte, die das schrittweise Entstehen eines Ökosystems interoperabler Komponenten ermöglichen und doppelte Arbeit bzw. Fehler vermeiden soll. In diesem Prozess werden Beteiligungsschritte verbindlich integriert.
Das Vorgehen soll als Handbuch (für Dritte) veröffentlicht und in das Berliner Projektmanagementhandbuch integriert werden.
Mit einem Sternchen* markierte Begriffe werden im Glossar knapp erläutert.
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