Gesundheit und Pflege
Die Branchen der industriellen Gesundheitswirtschaft befinden sich in einer massiven technologischen Umbruchsphase. Gerade durch die neuen vielfältigen Chancen, welche der digitale Wandel bietet, werden zusätzlich Biotechnologie und Genetik für die Pharma-Industrie sowie Robotik und Miniaturisierung in der Medizintechnik beginnen, ihre therapeutischen und technischen Möglichkeiten zu entwickeln. Das bisherige Geschäftsmodell der pharmazeutischen Industrie im Sinne einer „One Pill for All“ könnte sich in Richtung einer individualisierten Präzisionsmedizin wandeln. KI-gestützte Big-Data-Analysen auf der Suche nach Wirkungszusammenhängen (von Genanomalien und Krankheiten) und die Analyse individueller biologischer, v.a. humangenetischer Dispositionen, prägen zunehmend Therapie- und Medikamentenentwicklung. Diese disruptiven Technologien erfordern umfängliche Anpassungen von Forschungsschwerpunkten, Therapiekonzepten, Geschäftsmodellen sowie öffentlichen Unterstützungs- und Governancestrukturen.
Auch in der Pflege schreitet die Digitalisierung voran. Bei einem sinnvollen und nutzerorientierten Einsatz bieten digitale Lösungen Chancen für die Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Teilhabe und für den längeren Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrer Häuslichkeit. Darüber hinaus können technische Assistenzsysteme dazu beitragen, die informelle Pflegebereitschaft der Angehörigen durch Entlastung möglichst lange zu erhalten. Schließlich kann die Digitalisierung in der professionellen Pflege dazu beitragen, Pflegekräfte zu entlasten, Arbeitsprozesse zu optimieren sowie die sektorenübergreifende Zusammenarbeit zu erleichtern und damit einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung einer qualitätsvollen und bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung zu leisten.Die Branchen der industriellen Gesundheitswirtschaft befinden sich in einer massiven technologischen Umbruchphase. Gerade durch die neuen vielfältigen Chancen, die der digitale Wandel bietet, werden zusätzlich Biotechnologie und Genetik für die Pharmaindustrie sowie Robotik und Miniaturisierung in der Medizintechnik beginnen, ihre therapeutischen und technischen Möglichkeiten zu entwickeln. Das bisherige Geschäftsmodell der pharmazeutischen Industrie im Sinne einer „One Pill for All“ könnte sich in Richtung einer individualisierten Präzisionsmedizin wandeln. KI-gestützte Big-Data-Analysen auf der Suche nach Wirkungszusammenhängen (von Genanomalien und Krankheiten) und die Analyse individueller biologischer, v.a. humangenetischer Dispositionen, prägen zunehmend Therapie- und Medikamentenentwicklung. Diese disruptiven Technologien erfordern umfängliche Anpassungen von Forschungsschwerpunkten, Therapiekonzepten, Geschäftsmodellen sowie öffentlichen Unterstützungs- und Governancestrukturen.
Auch in der Pflege schreitet die Digitalisierung voran. Bei einem sinnvollen sowie nutzerinnen- und nutzerorientierten Einsatz bieten digitale Lösungen Chancen für die Selbstständigkeit, Selbstbestimmung, Teilhabe und für den längeren Verbleib pflegebedürftiger Menschen in ihrem häuslichen Umfeld. Darüber hinaus können technische Assistenzsysteme dazu beitragen, die informelle Pflegebereitschaft der Angehörigen durch Entlastung möglichst lange zu erhalten. Schließlich kann die Digitalisierung in der professionellen Pflege dazu beitragen, Pflegekräfte zu entlasten, Arbeitsprozesse zu optimieren sowie die sektorübergreifende Zusammenarbeit zu erleichtern und damit einen wertvollen Beitrag zur Sicherstellung einer qualitätsvollen und bedarfsgerechten pflegerischen Versorgung zu leisten.
In Berlin trifft der größte und wachsende urbane Raum Deutschlands mit über 3,6 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern auf einen Wirtschaftsstandort, an dem mit der Pharmaindustrie, der Biotechnologie und der Medizintechnik alle Teilbranchen der industriellen Gesundheitswirtschaft erfolgreich vertreten sind, auf eine Forschungs- und Kliniklandschaft von Weltrang und eine hohe Anzahl von Verbänden, Zulassungsbehörden und Kostenträgern, denen im regulierten Gesundheitsmarkt eine besondere Bedeutung zukommt. Zudem verfügt Berlin über sehr gute geografische und demografische Voraussetzungen für die Erprobung neuer und innovativer Lösungen. Vor diesem Hintergrund ist Berlin ein idealer Ort für die Entwicklungen im Bereich digitale Gesundheit.
Der Digitalisierungsgrad im Gesundheitswesen ist im Branchenvergleich nach wie vor eher gering. Auch in Berlin ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft, obwohl der Standort wie kein anderer in Deutschland geeignet ist, um Digital-Health-Lösungen zu entwickeln. Ein wichtiger Aspekt bei den Digitalisierungsanstrengungen im Gesundheitsbereich ist, modernste Cybersicherheits- und Datenschutzstandards zu gewährleisten, um das Vertrauen und die Akzeptanz der Patientinnen und Patienten in die digitalen Anwendungen zu bewahren.
Wichtige Schritte, um die Chancen der Digitalisierung für das Themenfeld „Gesundheit und Pflege“ zu nutzen, ist das Land Berlin bereits gegangen:
Auf Initiative der Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung wurde im Jahr 2019 ein „Eckiger Tisch Digitalisierung im Gesundheitswesen“ eingerichtet, an dem insbesondere die relevanten Akteure und Akteurinnen auf Landesebene, einschließlich der Kammern, Krankenhäuser, Krankenkassen und Kassenärztlichen Vereinigung sowie in diesem Bereich aktiver Unternehmen des Gesundheitswesens und der IT-Technologie, beteiligt sind. Die Mitglieder des Eckigen Tisches erörtern insbesondere vor dem Hintergrund der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens bestehenden und notwendigen Rahmenbedingungen sowie Erfordernisse für die Etablierung und Weiterentwicklung einer funktionsadäquaten und den datenschutzrechtlichen Anforderungen genügenden IT-Infrastruktur. Darüber hinaus haben sich die Mitglieder des Eckigen Tisches zum Ziel gesetzt, insbesondere durch Fachveranstaltungen für Expertinnen und Experten, Informationsveranstaltungen für Versicherte und die Etablierung entsprechender Aus- und Fortbildung für das Personal im Gesundheitswesen die allseitige Kompetenz im Umgang mit den digitalen Angeboten und damit insgesamt das Vertrauen sowie die Akzeptanz einer fortschreitenden Digitalisierung des Gesundheitswesens, die zuvörderst auf der Wahrung der informationellen Selbstbestimmung der/des Versicherten beruht, zu stärken.
Mit der Initiative „Pflege 4.0 – Made in Berlin“ hat das Land Berlin ein Netzwerk aus Vertreterinnen und Vertretern pflegebedürftiger Menschen und pflegenden Angehörigen sowie Expertinnen und Experten aus der Pflegepraxis, Wirtschaft, Wissenschaft, Ethik und Politik geschaffen. Das Netzwerk konkretisiert die Handlungsbedarfe in der Pflege vor dem Hintergrund des akuten Pflegenotstandes, identifiziert gute digitale Lösungen im Sinne und zum Wohle der pflegebedürftigen Menschen, pflegenden Angehörigen und beruflich Pflegenden und zielt darauf ab, nachhaltige sowie grundlegende Strukturen für die Potenzialentfaltung digitaler Lösungen für die Aufgabenbereiche der Altenpflege in Berlin zu schaffen.
Im Rahmen der Überarbeitung des „Masterplans Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg“ befasst sich das Cluster Gesundheitswirtschaft u.a. mit Fragestellungen zu den Schwerpunktthemen der innoBB 2025, wobei auch die Themen Digital Health und Gesundheitsdaten zentral sind.
Die Zukunftskommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“ hat Herausforderungen, Chancen und Potenziale des Gesundheitsstandortes Berlin erarbeitet und thematisiert die Schaffung notwendiger infrastruktureller IT-technischer und prozessualer Voraussetzungen, die Grundlagen für eine gemeinsame Datenerhaltung und -nutzung sowie die Etablierung gemeinsamer Standards bei der elektronischen Patientenakte für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Vivantes Netzwerk für Gesundheit.
Das Impulspapier „Digital Health City Berlin“ (November 2018) ist Ergebnis eines breit angelegten Stakeholderprozesses. Es beinhaltet Maßnahmenvorschläge für das gemeinsame Ziel, den Gesundheitsstandort Berlin als internationales Zentrum für die Erforschung, Entwicklung und Erprobung digitaler Gesundheitslösungen zu etablieren.
Die Maßnahmenvorschläge wurden in vier Handlungskomplexen gebündelt:
- Schaffung einer Plattform für den Datenaustausch
- Aufbau eines Reallabors für die integrierte Versorgung
- Stärkung von Wissenschaft und Lehre – Digital Health Science & Education Hub
- Gründung eines Campus für digitale Gesundheit
Stärken
- Starker Wirtschaftsstandort für Pharmaindustrie, Biotechnologie und Medizintechnik trifft auf Forschungs- und Kliniklandschaft von Weltrang und hohe Anzahl von Verbänden, Zulassungsbehörden und Kostenträgern
- Gute geografische und demografische Voraussetzungen für die Erprobung neuer und innovativer Lösungen
- Initiative „Pflege 4.0 – Made in Berlin“
- Masterplan Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg
- Zukunftskommission „Gesundheitsstadt Berlin 2030“
- Impulspapier „Digital Health City Berlin“
- Gesundheitsstadt Berlin 2030
- „Eckiger Tisch Digitalisierung im Gesundheitswesen“
- IT-Zukunftsprojekt zur outputorientierten Steuerung des öffentlichen Gesundheitsdienstes
Handlungsbedarfe
- Steigerung des Digitalisierungsgrads im Gesundheitswesen unter Beachtung modernster Cybersicherheits- und Datenschutzstandards
- Ausschöpfen des in Deutschland einzigartigen Standortpotenzials, um Digital-Health-Lösungen zu entwickeln
- Diskussion „Digital Health City Berlin“
- Umsetzung der im Rahmen der Initiative „Pflege 4.0 – Made in Berlin“ erarbeiteten Maßnahmen zur Deckung der Informations-, Wissens- und Kompetenzbedarfe im Bereich der Digitalisierung in der Pflege“